Sheherazaad – Qasr
Sheherazaad – Qasr
Heutzutage scheint Migration in alltäglichen Gewohnheiten verankert zu sein. Da sich so viele unserer Geister und Körper auf beispiellose Weise aggressiv globalisieren, werden zuvor festgelegte „Genres“ und Identitäten jeglicher Art ständig abgebaut, überflüssig gemacht und neu geboren. Aus diesem Raum des Wandels entwickelt der amerikanische Komponist und Sänger Sheherazaad seine Lieder. Ihr Mini-Album „Qasr“ entstand in einer Zeit der familiären Entfremdung, der Trauer um einen verlorenen Ältesten und der Rassenpolarisierung ihres Landes, wie sie es kannte. Was auf Urdu „Burg“ oder „Festung“ bedeutet, ist Qasr in der Tat ein Denkmal – wie eine Zusammenfassung der wahren Belastungen der Vertreibung, des Hin und Hers der Diaspora und der Verderbtheit des Auslöschens und vergessener Wurzeln. Diese Erfahrungen und die ihnen innewohnende Gewalt, Hysterie und Romantik prägen ihr klangliches Eintauchen in die Welt des sogenannten Dazwischen. Sheher stammt ursprünglich aus der San Francisco Bay Area und lernte Arabisch, Hindi und Urdu, um auf verlorenes Erbe zurückzugreifen. Dabei machte sie schnell Fortschritte und schrieb Testtexte. Daraus sollte ihr im Jahr 2020 selbst veröffentlichtes Underground-Projekt Khwaabistan entstehen, das die Aufmerksamkeit von Arooj Aftab erregte, der ihr anbot, ihr nächstes Album zu produzieren. Während der Pandemie arbeiteten die beiden über große Entfernungen von verschiedenen Küsten aus und machten sich an die Arbeit an Qasr. Die Zusammenarbeit fand ihren Höhepunkt im Herzen von Brooklyn im Glass Wall Studio, während fieberhafter Aufnahmesessions bis spät in die Nacht und unter Einsatz einer bahnbrechenden Besetzung internationaler Musiker, darunter Basma Edrees (Ägypten), Gilbert Mansour (Libanon) und Firas Zreik (Palästina). ); gemastert von Heba Kadry (Björk, Ryuichi Sakamoto). Und so beschert uns Sheherazaad auf Qasr eine betörende neue Klanglandschaft, die noch nicht von dieser Welt ist. Aber sie schürt auch die Flamme der Fantasien, die der nomadischen Erfahrung innewohnen und die vielleicht endlich zum Vorschein kommen. Insgesamt zeigt das bezaubernde Album eine Künstlerin, die ihre eigene Festung baut, und verführt uns gleichzeitig dazu, unsere eigenen Schlösser, musikalischen Königtümer und unmöglichen Traumländer zu schmieden.
Voraussichtliches Erscheinungsdatum: 1. März 2024
Trackliste:
1. Mashur
2. Dhundlo Lo Mujhe
3. Koschisch
4. Khatam
5. Lehja